Jüdischer Friedhof und Friedhof der Roten Armee

Výstavba1814 (2009 erneuert)

AdresaRovniny

Jüdischer Friedhof 

1814 (2009 erneuert)
Rovniny

Eines der wenigen Denkmäler der Judengemeinde in Hultschin sind die Überreste des hiesigen Friedhofs. Er wurde im Jahre 1814 gegründet, also zwei Jahre nachdem die Juden in Preußen freie Bürger geworden waren. Die Hultschiner Gemeinde begann sich schon während des 18. Jahrhunderts zu entwickeln und erreichte ihren Höhepunkt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Juden ein Zehntel der Stadtbewohner ausmachten. Nachdem die Gleichberechtigung in Österreich durchgesetzt worden war (1848), zog jedoch allmählich die Mehrheit der Familien ins nahe gelegene Ostrau. Nach dem Ersten Weltkrieg bekannten sich in Hultschin nur noch zwanzig Personen zum Judentum.

Auf dem Friedhof befanden sich damals etwa 250 Grabsteine. Die ältesten stammten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und waren aus Sandstein. Es waren sogenannte Mazewot, also Steinplatten mit hebräischen Inschriften, deren oberes Ende ein Rundbogen oder Dreieck bildet. Die neueren Grabsteine hatten üblicherweise die Form eines Obelisken. Sie waren meist aus poliertem Granit oder Marmor und trugen neben den hebräischen auch deutsche Inschriften. Auf den erhaltenen historischen Fotografien des Friedhofs überwiegt diese Art.

 Der Friedhof wurde in den Jahren 1942 und 1943 von den Nazis komplett zerstört und die Mehrheit der Grabsteine ist ohne jegliche Spur verschwunden. Ein Teil der ältesten Grabsteine wurde für die Auskleidung eines Bachbetts im Stadtteil Rovniny verwendet (Name des Bachs: Brůdek). Dieses Ereignis wurde jedoch vergessen und die Suche nach den Grabsteinen dauerte mehrere Jahrzehnte. Sie wurden erst im Jahre 2006 wiederentdeckt. Der Fund gab Anlass zur Erneuerung des Friedhofs und in den Jahren 2008 und 2009 wurde er mit 62 unversehrten oder halbierten Grabsteinen, 130 Bruchstücken mit Resten von Inschriften oder Dekorationen neu besetzt. Der Friedhof wurde am 14. Oktober 2009 unter der Teilnahme des Oberrabiners Karol Efraim Sidon wieder eröffnet.


Friedhof der Roten Armee 

1946
Ostrauer Straße/ Ostravská

Während der Befreiungskämpfe Ende April 1945 fielen auf dem Gebiet der Stadt 49 Soldaten der Roten Armee, die an verschiedenen Orten (bei der Ziegelei, auf dem Stadtfriedhof zur heiligen Margareta usw.) provisorisch begraben wurden. Später wurde entschieden, in Hultschin eine pietätvolle Stätte zu schaffen, wo auch die Überreste anderer Soldaten, die auf dem Gebiet des Hultschiner Ländchens und im Teil des Bezirks Wagstadt/ Bílovec fielen, beerdigt werden sollten. Zu diesem Zweck wurde der vordere Teil des Jüdischen Friedhofs, der nicht mehr in Betrieb und während des Krieges erheblich verwüstet worden war, ausgewählt. Der dortige Zeremoniensaal mit Leichenhalle aus dem Jahre 1860 wurde abgerissen und die exhumierten Überreste der früher hier begrabenen Juden wurden massenweise in einem Grabhügel im hinteren Teil des Friedhofs begraben. In die neuen Gräber wurden die Überreste von 3360 Soldaten der Roten Armee überführt. Die feierliche Eröffnung mit der Enthüllung des Denkmals fand am 10. März 1946 statt. Nur wenige wissen, dass, im Hinblick auf die Anzahl der begrabenen Soldaten, der Hultschiner Friedhof der zweitgrößte in der Republik ist (nach der Begräbnissstätte der Roten Armee in Brünn). Die letzten Beerdigungen fanden hier in den Jahren 2016 und 2017 statt.

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