Der Hultschiner Dekan Šimon Richter (1804–1878) bemühte sich schon zeit seines Lebens eine von Ordensschwestern geführte Mädchenschule in der Stadt zu errichten, schaffte es aber nicht, seine Absicht zu realisieren. Zur Erfüllung seines Vorhabens hinterließ er 60.000 Mark. Auch seinen Nachfolger, Pfarrer Jáchym Richtarský (1831–1887) hinderten bei der Erfüllung von Richters Wunsch, neben anderen dringenden Aufgaben bei der Verwaltung der Pfarrei, hauptsächlich die antikatholische Atmosphäre des preußischen Kulturkampfs, der den Einfluss der Kirche auf das Schulwesen unterbinden wollte. Nach dem Tod von Richtarský übernahm sofort sein Erbe und Bruder Antonín Richtarský (1822–1893), Erzpriester und erzbischöflicher Kommisar in Katscher/ Kietrz, die Aufgabe. Er gründete die Dechant Richtersche Stiftung und verfasste ihr Statut. Im Hinblick auf die politische Situation in Preußen änderte er jedoch das ursprüngliche Ziel und anstelle einer Schule wurde eine karitative Anstalt errichtet. Im Jahre 1891 legte er zusammen mit dem Hultschiner Pfarrer Josef Pientka (1830–1895) den Grundstein dazu und noch im selben Jahr wurde der Bau beendet, geweiht und begann seinen Betrieb als Spital. Mit der Leitung der Anstalt wurden Schwestern aus der Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth beauftragt.
Im Jahre 1918 wurde sie vorübergehend zu einem Erholungsheim der im Ersten Weltkrieg verletzten Soldaten. In den folgenden Jahren wurde ein Teil der Anstalt von der Steuerbehörde beschlagnahmt, Mitte der dreißiger Jahre wurde sie kurz von Offizieren des hiesigen Regiments bewohnt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Sitz des Landkreisnationalausschusses, und zwar bis zur Abschaffung des Bezirks Hultschin im Jahre 1960. Im Jahre 1975 wurde das Objekt für die Zwecke des Instituts für soziale Jugendfürsorge, das bis heute ihren Sitz hier hat, umgebaut.